Tunesien
Die Ideen für eine Tour können manchmal ganz spontan entstehen. So war dies auch 2008. Eine Freundin sprach mich an,“Komm doch mal nach Tunesien zum Strandurlaub“. Ich sagte, dass wäre nix für mich nur am Strand zu liegen, es sei denn ich würde vorher etwas Radfahren. Und somit war der Plan klar. Strecke ausgearbeitet, Flug gebucht und ab.

Ich startete meine Tour in Monastir, wo ich nach einigem Überreden meinen Fahrradkarton im Hotel lassen konnte. Zuerst ging es Richtung Norden in die Hauptstadt Tunis. Hier war es gar nicht so leicht den vielen Touristenfängern aus dem Weg zu gehen, doch nach kurzer Zeit hatte ich den Bogen raus. Von Tunis aus fuhr ich nach Westen Richtung Thugga, einer römischen Ausgrabungsstätte, wo ich sogar einen deutschsprachigen Tunesier als Begleitung hatte, der mir die Einzelheiten der Anlage näherbrachte.


Die Tour in Tunesien war meine einzige Radtour in einem arabischen Land. Das Lebensgefühl war dort natürlich ein ganz anderes, als es bei meinen Touren in Europa der Fall war. Ich fand es sehr spannend mich ein bisschen in die arabische Kultur einzufinden und natürlich sind daraus auch ein paar interessante Fotos entstanden.
Ich fuhr in Richtung Süden bis an die algerische Grenze. Eine kleinen Stück des Weges wurde ich sogar von der Polizei begleitet. Ich gehe davon aus, dass die Beamten wohl etwas Angst um mich hatten. Die eindrucksvollen Landschaften der Schluchten von Mides, wurden mir von einem tunesischen Führer gezeigt.
In der Bergoase Tamerza, traf ich den einzigen Radtouristen, der die Wüste unsicher machte, genau wie ich. Über den Chott el-Jeríd, einen großen Salzsee ging es dann nach Douz. Dort gab es den einzigen Campingplatz, in dem es Bier zu kaufen gab. Eine Kameltour durch die Wüste mit Übernachtung, ein „All you can eat“ in einem Luxushotel und ein Besuch auf dem großen Markt, den es alle 14 Tage gibt, waren auch sehr interessante Erlebnisse.


Auf dem Weg zur Oase Ksargilane, war die Hitze mörderisch, ich fuhr mit Turban, mit welchem ich mir manchmal das ganze Gesicht verschleierte. In der Oase mitten in der Wüste gab es warme Quellen zum Baden, essen, trinken, alles was ich brauchte.
Auch die Strecke zum Höhlendorf Matmata war nicht einfach. Ich sah wohl so gezeichnet aus, dass mich ein paar Deutsche mitnehmen wollten, was ich ablehnte. Belohnt wurde ich mit den einzigartigen Eindrücken aus . Dann wurden die Strecke und das Klima angenehmer. Bei einem kurzen Ausflug zur Insel Djerba, fragte ich im Hotel nach Bier oder Wein. Aber nicht jeder hat hier eine Konzession dafür. Trotzdem wurde etwas für mich aufgetrieben.
Meine letzte Etappe führte mich nach Sousse, ganz in die Nähe von Monastir, wo ich gestartet war. In Sousse wurde ich bereits zum Strandurlaub erwartet. Jetzt hatte ich auch wirklich Lust auf ein bisschen Entspannung. Die Tour war schon etwas anstrengend, auch etwas exotisch, aber wirklich toll.